• Im Seeleneis am Polarkreis
    Babettes Fest
  • Babettes Fest

    Theater zum Essen

    Frauke Baader und Robin Detje haben die Erzählung der dänischen Schriftstellerin Tania Blixen ("Jenseits von Afrika") vor über 25 Jahren exklusiv für Sigrid Dettlof und L. Christian Glockzin dramatisiert, die das Stück nun zusammen mit Mignon Remé als Regisseurin wiederaufnehmen – eins ihrer Lieblingsstücke, gereift wie guter Wein. 

    1871. Auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg findet die Pariser Starköchin Babette Zuflucht in einem Dorf an der Nordspitze Norwegens und führt zwei pietistischen Schwestern den Haushalt. Welten treffen aufeinander: Die beiden alten Jungfern haben sich ganz und gar eingesponnen in fromme Entsagung. Babette dagegen ist eine Meisterin in der Kunst, anderen Menschen Genuss zu bereiten.

    Zwölf Jahre lang kocht Babette nur einfachste Speisen im Exil – dann zieht sie das große Los in der Lotterie. Mit ihrem Geld könnte sie die Passage zurück nach Paris bezahlen. Aber sie gibt alles aus, um an einem Abend den Kokon der frommen Schwestern und ihrer Gemeinde aufzubrechen, mit Champagner, gutem Wein und gutem Essen.
    Ein Abend aus melancholischem Slapstick und jubelnder Trauer im Seeleneis am Polarkreis. 

     


    Regie:
    Mignon Remé
    Textbearbeitung:
    Frauke Baader und Robin Detje
    in allen Rollen:
    Sigrid Dettlof und L. Christian Glockzin
    Bühnenbild:
    Angelika Winter
    Kostüme:
    Angelika Winter und Stephanie Viola Dalski

    Alle Termine

    Dezember 2023

    Mittwoch 13. Dezember 19:30 Uhr
    Freitag 15. Dezember 20:00 Uhr
    Samstag 16. Dezember 20:00 Uhr
    Sonntag 17. Dezember 18:00 Uhr
    Mittwoch 20. Dezember 19:30 Uhr
    Donnerstag 21. Dezember 19:30 Uhr
    Freitag 22. Dezember 20:00 Uhr
    Sonntag 31. Dezember 17:00 Uhr
    Sonntag 31. Dezember 20:00 Uhr
    Ausverkauft

    Januar 2024

    Freitag 12. Januar 20:00 Uhr
    Samstag 13. Januar 20:00 Uhr
    Sonntag 14. Januar 18:00 Uhr

    Pressestimmen

    Johanna Pankow in Lübecker Nachrichten vom 03.12.2023

    Ein Leckerbissen im Combinale

    Die Wiederaufführung des Lieblingsstücks „Babettes Fest“ begeistert mit Slapstick und emotionalen Dialogen

    Die Schwestern Philippa und Martine sitzen auf einem blauen Sofa, auf dem Schoß jeweils einen Teller mit Brotsuppe. Erst ein Gebet, dann hauen sie rein. Gierig leckt Martine (Sigrid Dettlof) den Teller ab, Philippa (Christian Glockzin) führt im Sekundentakt den Löffel zum Mund. Gekocht wurde die Brotsuppe von der Französin Babette. Nur zögerlich haben die beiden Schwestern sie in ihrem Haushalt aufgenommen. Sie soll den Schwestern nun ihren Stockfisch und die Brotsuppe kochen. An ihrem frommen Lebensstil soll sich jedoch nichts ändern. „Alles bleibt so, wie es war“, versichert Philippa, als sie den Löffel fallen lässt.
    Nach über 25 Jahren führen Sigrid Dettlof und Christian Glockzin eines ihrer Lieblingsstücke wieder auf – in einer Neufassung. Für die Uraufführung im Combinale dramatisierten einst Robin Detje und Frauke Baader das Stück. Jetzt ist es zurück auf der Bühne mit einigen Änderungen und unter der Regie von Mignon Remé.
    Die Geschichte orientiert sich jedoch größtenteils an der Novelle der dänischen Schriftstellerin Tania Blixen: Die französische Meisterköchin Babette flieht 1871 vor dem französischen Bürgerkrieg in das nordnorwegische Dörfchen Berlevaag. Hier arbeitet sie im Dienst der Pfarrtöchter Philippa und Martine. Statt Gourmetspeisen serviert sie tagein, tagaus Brotsuppe und Stockfisch – zwölf Jahre lang.
    Eines Tages gewinnt Babette in der Lotterie und lädt die norwegische Gemeinde zu einem echten französischen Festmahl ein. Aus Protest kauen und schlucken die Dorfbewohner die Köstlichkeiten schweigend runter. Nur General Löwenhielm, Überraschungsgast und Verflossener von Philippa, versteht, wirklich zu genießen.
    Sigrid Dettlof und Christian Glockzin spielen beide jeweils mehrere Rollen. Zwei Menschen bewegen sich auf der Bühne, doch mindestens fünf Charaktere sind anwesend. Noch herausragender wird das Spiel, als die Gäste für das große Abendessen eintreffen. Dargestellt werden sie durch handgroße gestrickte Zylinder mit einer Art Nase. Dettlof und Glockzin hauchen den wollenen Statisten durch ihre Stimmenimitation Leben ein – das Publikum bricht in lang anhaltendes Gelächter aus. An vielen Stellen ist der Text des Stückes schlau und tief: „Mehr als das Zwielicht der Polarnacht leuchtet in den Herzen der Menschen von Berlevaag nie: ein fahl gelbliches Schimmern“, trägt Dettlof im Eingangsmonolog vor. Manche Witze sind erwartbar und flach, etwa als Philippa das rote Kleid von Babette kommentiert: „Es muss schrecklich sein, wo Sie herkommen, dass Sie so etwas anziehen müssen“.
    Seit 40 Jahren stehen Dettlof und Glockzin gemeinsam auf der Bühne. Es ist unmöglich, unmittelbare Veränderungen zur Uraufführung deutlich zu machen, schlicht, weil der Vergleich fehlt. Die Energie, welche die beiden aufeinander eingespielten Akteure auf der Bühne kreieren und in das Publikum tragen, ist spürbar außergewöhnlich.
    Das quittiert das Publikum mit lang anhaltendem Beifall und Standing Ovations. „Lustig“, „berührend“ und „manchmal etwas drüber“, resümieren die Zuschauer die letzten zwei Stunden, als sie den Theatersaal des Combinale verlassen. Am Ende des Abends sind die meisten Gäste im Publikum zu einem General Löwenhielm geworden. Sie sind ebenso beseelt von dem, was ihnen aufgetischt worden ist im Combinale.

     

    1998 schrieb man über "Babettes Fest":

    "Babettes Fest ist ein hinreißend komisches Stück!"
    ultimo


    "Sigrid Dettlof und Christian Glockzin vollführen einen slapstickreichen Rollentausch, um alle Figuren in ihrem eitlen Pathos zu imitieren und so ihre ganze Tragikomik zu entlarven. (...) Herrlich. Wunderbar komisch."
    Kieler Nachrichten



    "Fulminant, spritzig und lebensfroh!"
    Stormarner Tageblatt



    "Ein großer Theaterabend im kleinen Combinale, urkomisch und beklemmend zugleich." Lübecker Nachrichten

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