• Kulturwerft Gollan
    CIRQLES 2 »ZEIT«
  • CIRQLES 2 »ZEIT«

    Cirque Nouveau

    Cirqles II - Zeit

    Nach dem großen Erfolg von CirQles I im Museums-Quartier St.Annen ziehen die Künstler weiter in die Kulturwerft Gollan für CirQles II.
    Große leere Hallen, in denen man den Verfall spürt, das Vergehen der Zeit. Dann ein Geräusch, Schritte, Gesprächsfetzen…Ist hier jemand? Was war hier früher? Geschehenes, Gesehenes und Verpasstes. Erwartetes und Unerwartetes nimmt Gestalt an. Die Zeit läuft….

    In Zusammenarbeit mit der Berliner Performance-Gruppe Grotest Maru, der Jonglage -Companie Critical Mess, mit TänzerInnen, Akrobaten, Schauspielern, Musikern und Installationskünstlern erkunden wir die Räume und die Zeit, die durch sie gestrichen ist. Wir erfüllen sie mit mit Bildern, Klängen und Geschichten, die Zuschauer werden für die Zeit der Performance Teil des Bildes. Manches bleibt unsichtbar, vieles erscheint in einem neuen Licht. Lassen Sie sich verzaubern!
    „Eine im Wortsinn wunder-volle Produktion“ (Unser Lübeck)


    Die Vorstellung dauert 80 Minuten. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung. Abendkasse und Treffpunkt ist der Haupteingang Kulturwerft Gollan, Einsiedelstraße 6
    Die Zuschauer bewegen sich geführt durch die Hallen, es gibt keine durchgehende Bestuhlung, die Veranstaltung findet teilweise im Freien statt. Bequeme, ggf. regenfeste Kleidung und Schuhwerk wird empfohlen.


    Mit: Theater Combinale, concrete 3, critical mess, Grotest Maru
    Tom Birringer (Akrobatik, Single Wheel), Stefan Sing (Jonglage), Ulla Benninghoven, Kim Tassia Kreipe und Anna Fingerhuth (Tanz), Lukas Janku, Björn Karstens, Niklas Lange, Tom Lindenberg, Hendrik Mildenberg (Street-Dance, Akrobatik) Brita Rehsöft (Gesang), Olaf Koep (Schlagwerk und Percussion) , Nora-Luise Müller (KLarinette), Daniel Sorour (Cello), Benjamin Lütke(Schlagwerk und Percussion), Ana Jordao (Acrobatik Dance), Ulli Haussmann, Sigrid Dettlof, L.Christian Glockzin (Schauspiel) Sabine und Christian Egelhaaf (Installation) Pippa Hill, Spyridon Paterakis, Barbara Pradzynska (Performance)
    Künstlerische Leitung und Konzept: Sigrid Dettlof und Ulli Haussmann (Theater Combinale)
    Künstlerische Beratung: Nils Dümcke, Ursula Maria Berzborn (Grotest Maru)
    Organisation: Katharina Feuerhake
    Ausstattung: Katia Diegmann
    Technik, Aufbau: Tobias Pupp, Michael Eichholz, Dominik Steinhagen
    Choreografie: Shiao Ing Oei
    Technische Leitung: iventcon
    Gefördert von der Possehl-Stiftung, der LTM und der Hansestadt Lübeck


    Zur Erinnerung:

    Cirqles I - Geist  (Juni 2018)

    Nach dem großen Erfolg der Stadtinszenierung »Bilderfluss« gibt das Combinale anlässlich des 875. Stadtgeburtstages nun den Blick frei auf zwei architektonisch eindrucksvolle und gegensätzliche Innen-Räume des Lübecker Stadtbildes.
    Das Museums  quartiers/St. Annen-Museum im Juni und die Kulturwerft Gollan im August. KünstlerInnen aus den Bereichen Cirque nouveau, Tanz, Theater, Musik,
    Installation und Schauspiel haben sich inspirieren lassen von Figuren aus den mittelalterlichen Altären mit ihren möglichen Geschichten, von biblischen Orten
    wie Himmel, Hölle und Fegefeuer, von den historischen Räumen.
    Bilder, Geschichten und Töne aus vergangenen Jahrhunderten werden sichtbar und lebendig, hallen nach, tauchen auf und verschwinden wieder. Ein atmosphärisch dichter und zauberhafter Kreis-Lauf, beginnend im modernen Kunsthallen-Foyer durch die alten Gärten und Kreuzgänge des früheren St. Annen-Klosters erwartet das Publikum.
    MITINTERNATIONALEN CIRQUE NOUVEAU-KÜNSTLERN AUS DEN BEREICHEN
    JONGLAGE, AKROBATIK UND TANZ, SOWIE MUSIKERN, SCHAUSPIELERN, CHOREOGRAFEN UND INSTALLATIONSKÜNSTLERN AUS GANZ NORDDEUTSCHLAND.
    KÜNSTLERISCHE LEITUNG UND KONZEPT
    THEATER COMBINALE (SIGRID DETTLOF, ULLI HAUSSMANN), ASSISTENZ KATHARINA FEUERHAKE
    IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM MUSEUMSQUARTIER / ST.ANNEN-MUSEUM.
    WIR DANKEN DER LTM, DER STADT LÜBECK UND DER POSSEHLSTIFTUNG FÜR
    DIE FÖRDERUNG DIESES PROJEKTES.

    Lübecker Nachrichten:
    "Weitaus heiterer geht es dann wieder im Foyer der Kunsthalle zu. Ulla Benninghoven, Anna Flngerhuth und Kirn Tassia Kreipe betreten die Tanzfläche in bodenlangen Krinolinen, sie scheinen zu schweben. Das kennt man zum Beispiel aus dem georgischen Volkstanz, es ist aber immer wieder verblüffend, diese Art der Bewegung zu beobachten. Magie des Tanzes wird in dieser 'Rondo' genannten Station deutlich.
    In der Abenddämmerung wieder ein magischer Moment. Der noch gesteigert wird durch die Seil-Akrobatin, die aus der hohen Linde herabschwebt und sich schließlich am Boden selbst ein starkes Tau als Fessel anlegt. Den Schlusspunkt setzt dann die Break-Dance-Truppe „Concrete 3“ im profanen Betriebshof des Museums. Lebensfreude pur bieten die drei Tänzer-Akrobaten- so gelangt man aus den Tiefen der Hölle in das pralle Heute. Was man so alles erleben kann, nachts im Museum."

    UNSER LÜBECK:
    "Erstklassige Akrobatik beschließt das Gesamtkunstwerk. Im Betriebshof stellen fünf Break-Dancer das „Past-Time-Paradise“ dar. Ihre schwarzen Kapuzenshirts verweisen auf den in Versuchung geratenen Mönch. Was soll man sagen: Der Kreis schließt sich. Dem Theater Combinale ist in Kooperation mit dem Museumsquartier St. Annen eine im Wortsinn wunder-volle Produktion gelungen."



    Künstlerische Leitung und Konzept:
    Sigrid Dettloff, Ulli Haussmann
    Assistenz:
    Katharina Feuerhake
    Mit:
    INTERNATIONALEN CIRQUE NOUVEAU-KÜNSTLERN AUS DEN BEREICHEN JONGLAGE, AKROBATIK UND TANZ, SOWIE MUSIKERN, SCHAUSPIELERN, CHOREOGRAFEN UND INSTALLATIONSKÜNSTLERN AUS GANZ NORDDEUTSCHLAND.

    Pressestimmen

    Poesie und Akrobatik

    Lübecker Nachrichten

    „CirQles 1“ gab es im Juni, jetzt gibt es „CirQles 2“. Es ist ein Wandelgang über die Gollan-Kulturwerft, wo unterwegs Tanz und Akrobatik warten, Jonglage, Theater und Musik. Und ein Beitrag zur 875-Jahrfeier der Stadt ist es auch. Am Mittwoch bei der Premiere gab es viel Applaus.

    Zeit ist das Thema, das sich über alle Aktionen spannt. Das liegt mal offen zutage, mal ist es eher gut verborgen. Aber es beginnt schon vor dem Eintritt in die Halle, wo einem stumme Diener in grauen Anzügen kleine Kärtchen in die Hand geben und wie die grauen Herren aus Michael Endes „Momo“ wirken, die die Zeit stehlen.
    Drinnen dann beginnt das Extemporieren über die Zeit, die wie irr verrinnt, die nicht vergehen mag, die einfach stehen zu bleiben scheint. „Die Zeit ist ein absoluter Maßstab“, heißt es an einer Stelle. Raum sei Chaos und Zeit Ordnung, dennoch – oder deshalb – wünschte man sich manchmal zu vergessen, die Uhr zu stellen. Dazu bewegen sich Figuren zwischen Installationen, als würden sie schweben, und am Ende der Halle melden sich hinter hohen Toren die Jongleure von „critical mess“ zu Wort.
    Die Berliner waren schon bei der ersten „CirQle“-Ausgabe in St. Annen dabei, wie die meisten der Akteure, nur mit einem anderen Programm. Die künstlerische Leitung haben erneut Sigrid Dettlof und Ulli Hausmann vom Theater Combinale bei diesem Projekt, das zwischen poetischer Akrobatik und akrobatischer Poesie pendelt, zwischen ätherischem Gesang (Brita Rehsöft) und ratternden Motorrollern, die immer wieder mal durch die Szene fahren.
    Es gibt acht Stationen in diesen etwa 80 Minuten, in denen einen die grauen Herren von „Grotest Marus“ durch die Hallen und übers Gelände führen. Shiao Ing Oei vom TanzOrtNord etwa hat sich eine Choreographie ausgedacht, bei der vier große Bälle an elastischen Bändern hängen und Ulla Benninghoven, Anna Fingerhuth und Kim Tassia Kreipe zur Musikbegleitung mit ihnen umgehen, als wären es Weltkugeln.
    Sie werfen sie fort und lassen sie los, sie tragen sie auf ihren Schultern, sie weichen ihnen aus und versuchen nicht von ihnen umgeworfen zu werden. Draußen sitzen dann Sigrid Dettlof und Christian Glockzin an einem langen Tisch, sehen als Wladimir und Estragon in Becketts „Warten auf Godot“ der Zeit beim Vergehen zu und können keinen rechten Sinn darin erkennen, während vor dem alten Turm zwei graue Herren mit dem großen Zeiger kämpfen.
    Die Breakdancer von „Concrete 3“ sind auch dabei und zeigen zur Bassklarinette von Nora-Louise Müller, wozu sich die Schwerkraft manchmal überreden lässt. Sie stehen still auf Podesten wie eine Statue, wie ein Uhrwerk, sie wirbeln herum und durch die Luft, sie pendeln im Handstand wie ein Metronom. Zeit ist eben auch Bewegung, und dann dreht man sich im Kreis und weiß nicht mehr, wo man ist. Unterwegs sitzt Ulli Hausmann auf einem Stuhl, reißt Zettel ab mit der Aufschrift „jetzt“ und sagt: „Vorbei.“
    Tom Lindenberg von „Concrete 3“ gesellt sich zu Ana Jordão am Vertikalseil, und es entwickelt sich zwischen ihnen unter dem Skelett des offenen Gollan-Dachs eine gefährliche Liebschaft. Sie ziehen sich an, sie stoßen sich ab, sie können nicht mit-, und sie können nicht ohneeinander.
    „Time to go, time to stay“ heißt diese Szene, in die sich die Jongleure von „critical mess“ mischen, bevor sie nebenan zur eigenen Vorstellung bitten. Es ist die letzte Station vor dem Raum, in dem Tom Birringer mit seinem Cyr Wheel kreist. Wie Leonardos vitruvianischer Mensch steht er da in seinem großen Metallring und zieht zu Cello- und elektronischen Klängen seine Bahn.  Eine schöne Kunst.
    Von Peter Intelmann -16.08.2018

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