DES PUDELS KERN

Schiller, Goethe und Shakespeare gnial gkürzt

Schiller, Goethe und Shakespeare genial gkürzt

Wie weit kann man einen Klassiker eindampfen, ohne seinen Sinn zu entstellen? Wie wichtig ist die Sprache? Wie ernst muss man die Figuren nehmen?
Ulli Haussmann hat seit seiner Arbeit an „Faust" und „Tell" Spaß daran gefunden, mit Dingen, die ihm täglich vor Hände und Füße fallen die großen Dramen zu inszenieren. Er hat gemeinsam mit Regisseurin und Mitautorin Stephanie Kunz sehr lustvoll dekantiert, destilliert, gerührt und geschüttelt und nun gibt es seine Klassikerfassungen im Fünfer-Pack in einem abendfüllenden Panoptikum zu bewundern - unterstützt wird er von einem Pianisten und einem Techniker. Andere Männer würden mit ihrer Modelleisenbahn spielen, Briefmarken sortieren oder ihr Auto tiefer legen - Ulli Haussmann wird wieder Kind im besten Sinne, wird Bühnenheld und Magier und lässt ganze Welten entstehen. Man fühlt sich gepackt und mitgerissen.Neben Faust und Tell wird Macbeth erscheinen, Desdemona, Othello, Romeo und Julia. Haussmann geht es in erster Linie um das Spielen - Komödie, Tragödie und (Seifen) - Oper - quer durch die große Theaterliteratur - quer durch die Genres - und um den Spaß am Spielen. Sein Spaß soll natürlich auch der Spaß des Publikums werden.
Lassen Sie sich verzaubern von dem weißen Kaninchen Desdemona, der zarten Margeritenblüte Gretchen...dem blutigen....aber nein, mehr sei noch nicht verraten, denn was Haussmann an Bühnenpersonal zusammengestellt hat, macht einen großen Teil des Vergnügens an diesem Abend aus. Und natürlich die Suche nach „Des Pudels Kern".


Mit: Ulli Haussmann
Statisterie: Tobias Pupp
Lichtdesign: Migo Eichholz
Ausstattung: Matthias Moebius
Assistenz: Caroline von Gelting
Piano: Jakub Staniewski
Regie: Stephanie Kunz

 

 

 

Ulli Haussmann und
Tobias Pupp (Technik) in
DES PUDELS KERN
Fotos: Hudelist/Eichholz

 

 

November 2010

Pressestimmen

GROßES THEATER IN KLEINSTER FORM

Bejubelte Premiere im Theater Combinale

Die großen Klassiker sind eigentlich nicht die Dramen, die man im Theater Combinale zu sehen gewohnt ist. Jetzt haben sich Ulli Haussmann und Regisseurin Stephanie Kunz gleich an vier der Ikonen der dramatischen Literatur gewagt und sie für das Format eines Abends zusammengestrichen- für einen höchst vergnüglichen Abend...Und als Zugabe gab es den FAUST in fünf Minuten - das erlebt man nur im Combinale.
Lübecker Nachrichten, Jürgen Feldhoff


 KLEINES THEATER GANZ GROß: DER FAUST IN DER TASCHE

...Fünf großen Dramen an einem Abend, gespielt von einem einzigen Schauspieler, begleitet von einem einem Pianisten und assistiert von einem Techniker - das lässt sich wahrlich als herausragendes Beispiel für die effektive Nutzung immer knapper werdender Mittel heranziehen. Doch es wäre verfehlt, den sehr gelungenen und vergnüglichen Theaterabend, den der Schauspieler Ulli Haussmann und die Regisseurin Stephanie Kunz am Theater Combinale in Lübeck erdacht und auf die von Matthias Moebius mit multifunktionalen Kästen raffiniert einfach ausgestattet haben, einzig und allein als bitter-ironischen Kommentar zur bröckelnden Kulturförderung wahrzunehmen. Denn diese Uraufführung glänzt durch Ideenreichtum, hintersinnigen Witz und Schauspielkunst - Des Pudels Kern ist großes Theater auf kleinem Raum. Kenntnisreich, akribisch und radikal haben Haussmann und Kunz die Klassiker von allem Zeilenballast befreit und sie bis auf die berühmten und unentbehrlichen Szenen abgespeckt....Packend bleiben die Dramen trotzdem....
Man meint es im Combinale durchaus ernst mit dem Theater und zeigt seine komische, aber auch seine magische und ...seine düstere Seite.
Kieler Nachrichten, Sabine Spatzek


DES PUDELS KERN

Es waren wohl englische Studenten, die als erste vor etwa 20 Jahren  Kurzfassungen von Shakespeares Tragödien auf dem Rasen des College ihrem Publikum zum Vergnügen darboten. In der ironisch bescheidenen Ankündigung seiner Uraufführung bietet das Theater Combinale mit „Des Pudels Kern" Dramen von Schiller, Goethe und Shakespeare „genial gekürzt" an. Aber hier ist nicht nur der Text gekürzt, sondern auch das Ensemble: Ulli Haussmann ist der alleinige Darsteller...
Innerhalb dieser Konzeption und einer bis ins kleinste Detail präzisen Inszenierung von Stephanie Kunz spielt Ulli Haussmann seine vielfältigen darstellerischen Fähigkeiten aus, so z.B. die Variation der unterschiedlichen Stimmen in den Dialogen, die schnelle Wandlung von einer in die andere Person oder die ausdrucksvolle Handhabung der Figuren und der „spielenden" Requisiten. Und das alles in einem hohen Tempo führt dazu, dass aus den tragischen Stücken eine geistreiche Komödie wird. Es gelingt, die Zuschauer zum Lachen zu bringen, ohne dass die Substanz der Originale ins Lächerliche gezogen wird. Und das hat seine Berechtigung, schließlich werden in der Londoner TIMES Shakespeares Tragödien unter der Rubrik ENTERTAINMENT angekündigt. Und das Premierenpublikum - um im Kontext zu bleiben -"was amused".
Lübeckische Blätter, Dr. Rudolf Höppner

Wir fördern Wirtschaft Logo