• Von Schafen, Wölfen und Engeln
    Die Herde
  • Die Herde

    Ein subversives Weihnachtsmärchen für Erwachsene

    Fast schon ein Weihnachtsklassiker am Combinale: Bewacht von ihrem Schäferhund steht die Herde Tag ein, Tag aus auf der Weide bei Bethlehem und tut nichts anderes als zu grasen, zu fressen und zu verdauen. Alle leben glücklich und zufrieden in Gemeinschaft. Bis eines kalten, dunklen Wintermorgens alles anders ist: Die gesamte Herde ist verschwunden, bis auf drei Schafe und den Hund.
    Verzweiflung macht sich breit unter den Zurückgebliebenen – wo sind die anderen? Hat der Hund versagt? Wer soll die Verantwortung übernehmen? Welche Gefahren lauern in der dunklen Winternacht? Ratlos und verängstigt diskutieren die Schafe mit ihrem Hütehund die Situation. Da erscheint in einem hellen Licht ein Engel. Bringt er die Erlösung?
    Skurril, schräge und unterhaltsam entwickelt sich so eine etwas andere Weihnachtsgeschichte, von Schafen, Wölfen und Engeln. Eine Weihnachtsgeschichte, in der auch die aus der Bibel bekannten Protagonisten eine Rolle spielen. Und eine Weihnachtsgeschichte, in der sich noch einige andere Figuren verirren, die dort eigentlich nichts zu suchen haben – oder vielleicht doch?

    zum Trailer


    Mit
    Knut Peters (Hund ), Alexandra Neelmeyer (Selma/Herodes), Tobias Schaller (Wolf), Clarissa Börner (Christine), Rouven Kriete (Franz)
    Regie
    L.-Christian Glockzin
    Regie-Assistenz
    Jakob Köpke
    Text
    Ulli Haussmann
    Bühnenbild
    Magnus Pelkowski
    Kostüme
    Katia Diegmann
    Produktionsleitung
    Katharina Feuerhake
    Licht- und Tontechnik
    Tobias Pupp und Michael Eichholz
    Fotos
    Michael Eichholz

    Pressestimmen

    Mit „Die Herde "bringt das Theater Combinale ein wunderbar subversives Weihnachtsmärchen für Erwachsene auf die Bühne

    Lübecker Nachrichten  (Sabine Spatzek)

    Lübeck. Gibt es Wunder? „Ja. Du musst sie nur sehen", sagt Christine, das Schaf, das immer an das Gute glaubt - sogar dann, wenn es in Gestalt eines Wolfes daherkommt. So scha(r)fsinnig schön hat wohl kein Wiederkäuer die Weihnachtsbotschaft je auf den Punkt gebracht, und so herrlich ergriffen und zugleich köstlich amüsiert geht selten ein Publikum nach Hause wie im Theater Combinale nach der Premiere von „Die Herde".
    Die Tiere können sprechen in dem von Ulli Haussmann geschriebenen „Weihnachtsmärchen für Erwachsene", sie können Shakespeare zitieren und Ringelnatz, und einige üben sich in Kapitalismuskritik inspiriert von Karl Marx: „Nieder mit dem Schweinesystem!" In der Her­de, die aufgrund verzwickter Umstände nur noch aus drei Schafen und einem Hütehund besteht, herrscht gerade alles andere als friedliche Stimmung: Die einen sehen im plötzlichen Verschwinden der Hirten die Chance zur lang ersehnten Umkehr bestehender Machtverhältnisse, die anderen wollen an den bestehenden Verhältnissen lieber nicht rütteln.
    Was zählt das Individuum, was die Gemeinschaft? Welche Regeln sin d unumstößlich, wo müssen Grenzen durchbrochen werden? Inmitten solcher Diskussionen hat es der Engel des Herrn nicht ganz leicht, sich mit seiner Botschaft vom Oberhirten Gott un d dessen Men­schensohn verständlich zu machen. Zumal auch in der Planung der himmlischen Heerscharen offenbar so einiges schief gelaufen ist.
    Eine ziemlich unorthodoxe und originelle Version der Erlöser-Ge­schichte also, die sich in der Regie von L.-Christian Glockzin im Thea­ter Combinale zu einem rasanten, hochkomödiantischen, zwischendurch aber auch immer wieder sehr anrührenden, fast besinnlich-stillen Schauspiel entfaltet. Einiges dazu bei trägt das Bühnenbild von Mag­nus Pelkowski, der eine sanfte, sehr gut bespielbare Hügellandschaft gestaltet hat, in der es sich wohlig liegen und grasen, aber auch springen und toben lässt. Die Kostüme von Katia Diegmann unterstützen den tierischen Charakter der Figuren, ohne sie dabei zu sehr einzuengen.
    Eine großartige Leistung bringen die Schauspieler, die ihren Affen kräftig Zucker geben: Ulli Hauss­mann als ratloser Hütehund hat die Lage nicht im Griff und wird durch die Avancen der verliebten Christi­ne (schlicht entzückend: Andrea Gerhard) zusätzlich aus der Fassung gebracht. Rouven Kriete kann als revolutionäres Mut-Schaf und vor allem als Engel komödiantisch auf­trumpfen, Tobias Schaller gibt einen beeindruckend agilen Wolf auf der Suche nach „neuen Ufern", der der Herde zuerst Furcht und dann Mit­leid einflößt, die den Asylsuchenden aber schließlich in ihre Reihen aufnimmt - frei nach dem Motto: „Wir schaffen das".
    Eine der großartigsten Szenen des Abends hat Alexandra Neelmeyer: Ihren wölfischen Wüterich Herodes wird man so schnell nicht vergessen. Sie ist aber keineswegs die einzige, die vom Publikum mit begeistertem Zwischenapplaus und zum Schluss lautstarkem Beifall gewürdigt wird.
    Wer es sehr ernst nimmt mit der Weihnachtstheologie, sollte dieses Stück im Theater Combinale vermutlich besser nicht besuchen. Auf alle anderen wartet ein großartiger Theaterabend.


    Uraufführung im Combinale: Von Schafen, Wölfen und Engeln

    HL-live

    Am gestrigen Freitag erlebte das Stück "Die Herde" von Ulli Haussmann seine Uraufführung; ein voller Erfolg! Er erzählt und reflektiert den Bericht von der Geburt Jesu aus der Sicht der Tiere auf dem Hirtenfeld bei Bethlehem. Das geschieht insbesondere aus der Sicht der Schafe, die dort mit ihren Hirten in der Winterkälte ausharren.
    Regisseur Christian Glockzin inszeniert das als äußerst lebendigen, geistreichen Spaß, mit viel Tempo, aber auch mit besinnlichen Pausen.
    Sehr gut werden die Charakterunterschiede der Schafe herausgearbeitet. Da ist das liebenswerte und liebeshungrige Schäfchen Christine von Andrea Gerhard, fast zu gut für diese Welt. Rouven Kriete nimmt man den philosophierenden und predigenden Franz glatt ab. Alexandra Neelmeyer darf ein besonders kluges Schaf spielen, mit Sprachkenntnissen aus der Schweiz. Sie wird zur Furie im Fellgewand des Königs Herodes (Kostüme Katia Diegmann).
    Ulli Haussmann ist souverän als verantwortungsbewusster Hirtenhund, der bereit ist, hinzuzulernen. Tobias Schaller macht als Wolf die größte Verwandlung durch, wird vom bösen fast zum guten Wolf. Das Premierenpublikum spendete begeisterten Beifall.


    NDR 1 Welle Nord - Theater auf NDR 1 Welle Nord

    02.12.2019 20:05 Uhr Autor/in: Thorsten Philipps

    "Die Herde" ist ein kurzweiliges Weihnachtsmärchen für Erwachsene und dank toller Schauspieler sowie einer phantasievollen Geschichte eine Gelegenheit, sich unterhalten zu lassen.

     

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