• Neuinszenierung Regina Stötzel
    Gretchen 89ff.
  • Gretchen 89ff.

    Ein tiefer Blick hinter die Kulissen

    Lutz Hübners „Gretchen 89ff.“ ist ein tiefer Blick hinter die Kulissen, zugleich aber eine Liebeserklärung an das Theater und ein großes Vergnügen für das Publikum, das sich unversehens als Teilnehmer an einer Maßnahme des Arbeitsamtes wieder findet. Geprobt wird die berühmte Kästchenszene aus Goethes „Faust“, in der Gretchen ein Schmuckkästchen findet. In einer Reihe von kabarettistisch zugespitzten Szenen treffen die natürlichen Angstgegner der Bühnenwelt aufeinander und siehe da: Regisseure haben eine Macke und Schauspieler eine Selbstdarstellungsneurose. Oder umgekehrt.Im rasanten Wechsel proben die unterschiedlichsten Regisseure und Schauspielerinnen die „Kästchenszene“, wobei sich die Darsteller Katreen Hardt und Wolfgang Benninghoven in jeden Charakter zutiefst hineinversetzen...
    Die beiden plaudern aus dem Nähkästchen ihrer Erfahrung. Dabei kommt auch allzu-privates ans Licht und die Grenze zwischen Schein und Sein verschwimmt. Gretchens Schlusssatz lautet nicht umsonst: "Heinrich, mir graut´s vor dir!"  Da wir für die Neuinszenierung  Regina Stötzel ("Die Grönholmmethode") als Regiesseurin gewinnen konnten – kann man sich das Gretchen also auch ein zweites Mal anschauen…Gute Unterhaltung garantiert!


    Stück von Lutz Hübner
    Schauspielerin : Katreen Hardt
    Regisseur : Wolfgang Benninghoven
    Regie u. Bühne: Regina Stötzel
    Bühnenbau: Tobias Pupp
    Licht: Ulli Haussmann & Tobias Pupp



    Pressestimmen

    Heitere Berufsberatung mit Gretchen

    Lübecker Nachrichten

     „Neues Spiel, neues Glück" sagt ein Sprichwort. Hier trifft wohl eher zu: „Neues Spiel, altes Glück". Denn Lutz Hübners „Gretchen 89ff", das am Freitag im Theater Combinale in neuer Inszenierung von Regina Stötzel Premiere hatte, kann mit neuer Besetzung und frischen Ideen an alte Erfolge anknüpfen. Im fast ausverkauften Theater ernteten Katreen Hardt und Wolf gang Benninghoven Lacher um Lacher.
    Die beiden arbeitslosen Theaterleute Katreen Hardt und Wolfgang Benninghoven sind von der Agentur für Arbeit Lübeck engagiert worden, um für die Zuschauer ein Berufsorientierungsprogramm zu veranstalten. Alle Zickereien und Machtgelüste von Schauspieler und Regisseur soll das Publikum kennen lernen. Und zwar am Bei­spiel der Kästchenszene aus Goethes „Faust", nachzule­sen im Reclamheft auf Seite 89ff. Das Theater Combinale stellt den Raum wegen eines Wasserschadens zum halben Preis zur Verfügung. Das Büh­nenbild ist, Hartz-IV- stilecht, eine Baustelle.
    In diesem Rahmen be­kommt das Publikum anhand von Regisseurtypen (Der Freudianer: „In der Szene geht es um Sex, Sex, Sex") und überzeichneten Schau­spielerinnen (The Diva: „Die Neurose ist der mentale Humus, auf dem Kunst ge­deiht.") eine Ahnung vom Theateralltag, bevor es - oh Schreck - selbst spielen darf. Eine Perücke wird ins Publikum geworfen, und wer getroffen wird, muss dran glauben. Aber alles halb so wild: Nach weniger als fünf Minuten sind die beiden echten Schauspieler wieder so mit sich selbst beschäftigt, dass man im Dunkel der Zuschauerreihen verschwinden darf. Schüchternheit sollte also kein Grund sein, sich die gelungene Inszenierung entgehen zu lassen.



    Erste Inszenierung des Stoffs April 2006

    Stück von Lutz Hübner
    Schauspielerin : Ina Köster
    Regisseur : Wolfgang Benninghoven
    Regie: Maik Priebe
    Bühne: Christine Jacob

    "Berserker gegen Diva- Da lacht das Regietheater"

    Lübecker Nachrichten

    In den Feuilletons wir zurzeit eine Kontroverse ausgetragen, die an einem Grundpfeiler deutschen Kulturschaffens sägt: am Regietheater. Das Lübecker Theater Combinale konnte diesen Streit nicht voraussehen als es das Stück  'Gretchen 89 ff ' auf den Spielplan nahm. Doch es past wie die brühmte Faust aufs Auge. Wolfgang Benninghoven, der alle Regisseur-Figuren spielt, dazu noch einen Requisiteur und einen Hospitanten, überspitzt die Kresniks, Zadeks oder Peymanns bis zur Kenntlichkeit. Er kennt die Kerle!
    Ina Köster in der Rolle der Schauspielerinnen glänzt vor allem als überbeflissene Anfängerin oder als kapriziöse Diva. Das ist beste Comedy, doch man könnte einwenden, dass da der gesamte Theaterbetrieb auf Klischees reduziert wird. Stimmt. Aber das geht so lustvoll zu, dass man es den Combinale-Leuten glatt verzeiht. Aus Freude am Theater und seinem skurrilen Personal."

    Lübeckische Blätter

    "Wolfgang Benninghoven  nutzt seine Wandlungsfähigkeit  voll aus, die Regisseur-Typen effektiv zu präsentieren, z.B. den ältlichen Schauspieler, der  auch einmal inszenieren darf ,aber immer nur von seiner vergangenen Karriere erzählt, den introvertierten Sexualneurotiker, der die Spieler benutzt, um seine Verklemmungen auszuleben, den aggressiven Revoluzzer,  oder auch den esoterischen Spinner, der dauernd den Text streicht, bis schließlich nichts nachbleibt.
    Ina Köster bietet eine entsprechende Sammlung  von Schauspielerinnen, die sich an der Gretchen-Rolle versuchen : einmal die ahnungslose, dann die überhebliche Anfängerin, oder die enttäuschte und futterneidische Mittelmäßige. An attraktivsten ist ihr Spiel als herablassend arrogante Diva im Provinztheater.
    „Gretchen 89ff.“  ist ein leicht satirischer , kabarettistischer Theaterspaß, den das Combinale Theater mit offensichtlicher Spielfreude, variierendem Tempo und darstellerischer Artistik dem Publikum bietet, das sich bei der Premiere zurecht mit viel Beifall bedankte."

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