• Fiktiver Briefwechsel
    Empfänger unbekannt
  • Empfänger unbekannt

    Das zersetzende Gift des Nationalsozialismus erzählerisch dargestellt

    Der Roman "Empfänger unbekannt" (oder "Adressat unbekannt", wie andere Übersetzungen schreiben,) der amerikanischen Journalistin Kressmann Taylor ist ein literarisches Meisterwerk von beklemmender Aktualität. Gestaltet als Briefwechsel zwischen einem Deutschen und einem amerikanischen Juden in den Monaten um Hitlers Machtergreifung zeichnet dieser Roman in bewegender Schlichtheit die dramatische Entwicklung einer Freundschaft.
    Er wurde 1938 in der New Yorker Zeitschrift Story erstmals veröffentlicht und erregte sogleich ungeheures Aufsehen. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt hat der fiktive Briefwechsel zwischen einem Amerikaner, der in San Francisco lebt, und seinem früheren Geschäftspartner, der nach Deutschland zurückgekehrt ist, das zersetzende Gift des Nationalsozialismus erzählerisch dargestellt.
    In einer Besprechung der New York Timer Book Review hieß es: "Diese moderne Geschichte ist die Perfektion selbst. Sie ist die stärkste Anklage gegen den Nationalsozialismus, die man sich in der Literatur vorstellen kann." Die späte Veröffentlichung in Deutschland im Jahre 2000 kam einer literarischen Sensation gleich. 


    von Kressmann-Taylor, Übers.: Heidi Zerning
    mit
    Martin Schulze: Wolfgang Benninghoven
    Max Eisenstein: Ulli Haussmann
    Regie: Stephanie Kunz
    Bühne: Matthias Moebius
    Technik: Marina Siemens

    Pressestimmen

    Lübeckische Blätter

    "Die unterschiedlich verlaufende Entpersönlichkeit der ursprünglichen Freunde macht die eigentliche Aktion und Wirkung des Stückes aus, dem sich das Publikum nicht entziehen konnte. Das Bühnenbild von Matthias Moebius symbolisiert die Brüchigkeit ihres Verhältnisses , ihre gleichen Anzüge zeigen die ursprüngliche Identität.
    Die Regiekonzeption und die entsprechende Darstellung der beiden Akteure  vermeidet einen Scheinrealismus , der auf überwiegend emotionale Betroffenheit zielt . Dadurch hebt sich das Stück ab von einem nur auf das aktuelle Datum bezogenen  Inhalt , verstärkt die grundsätzliche Aussage über die psychologische Wirkung einer Ideologie , die  das Individuum vernichtet.
    Die literarische Qualität des Textes und die ihrer Darstellung im Combinale Theater sollten über die inhaltliche und künstlerische Rezeption hinaus als Anregung für eine kritische Diskussion nicht nur vom „üblichen“ Theaterpublikum genutzt werden, sondern besonders auch von Schülergruppen . Es lohnt sich auf jeden Fall."


    Kieler Nachrichten

    "Am Lübecker Theater Combinale hat Stephanie Kunz mit einer starken Regieleistung den Text fein zwischen Lese- und Rollenspiel austariert, in dem die Schauspieler zwar die beiden Freunde darstellen, aber nicht völlig mit den Figuren verschmelzen. Eine Gratwanderung die hervorragend gelingt, wozu auch das Bühnenbild von Matthias Moebius beiträgt."


    Lübecker Nachrichten

    "Einen Briefwechsel zu dramatisieren, ist keine leichte Aufgabe... Empfänger unbekannt funktioniert dennoch als Theaterstück.  Und das ist der intensiven Sprache des Textes zu verdanken. Vieles wird in diesem Stück nicht ausgesprochen und doch deutlich beim
    Namen genannt.  Wie schnell die Politik ins Private eindringt, wie wenig sich der einzelne der Verantwortung entziehen kann, das transportieren die Schauspieler unaufdringlich und doch wirksam mit kleinen Gesten. Ein in seiner Kürze eindringlicher und sehenswerter Einakter, für den es bei der Premiere viel Applaus gab."

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